- Amide
- Amide[Kurzwort], Singular Amid das, -s, Sammelbezeichnung für Säure- und Metallamide. Die Säureamide sind organische Verbindungen, die sich aus organischen oder anorganischen Säuren ableiten, und zwar dadurch, dass die Hydroxylgruppe —OH durch eine einfache Aminogruppe —NH2 oder durch eine einfach oder doppelt substituierte Aminogruppe (—NHR beziehungsweise —NR2; R = aliphatischer oder aromatischer Rest) ersetzt wird. In der genannten Reihenfolge entstehen primäre, sekundäre oder tertiäre Säureamide. Amide mit der benzolsubstituierten Aminogruppe —NH—C6H5 werden als Anilide bezeichnet. Aus Carbonsäuren entstehen Carbonsäureamide, R—CO—NH2, aus Sulfonsäuren Sulfonsäureamide, R—SO2—NH2, und aus Cyansäure das Cyanamid, N≡C—NH2. Die Namen der Carbonsäureamide leiten sich von den lateinischen Bezeichnungen der Säuren ab, z. B. Formamid (von Acidum formicicum = Ameisensäure), Acetamid (von Acidum aceticum = Essigsäure).Substituierte Amide können durch Beckmann-Umlagerung hergestellt werden. Durch wiederholte Amidbildung (Amidierung) zwischen Dicarbonsäuren und Diaminen entstehen hochmolekulare Polyamide.Metallamide entstehen, wenn die Wasserstoffatome des Ammoniaks durch Metallatome ersetzt werden, z. B. bei der Reaktion von Natrium mit Ammoniak zu Natriumamid und Wasserstoff:Dabei wird das Natrium in flüssigem Ammoniak aufgelöst und die entstehende tiefblau gefärbte Lösung eingedampft.
Universal-Lexikon. 2012.